Zerreißprobe: Liebe: Phia & Lars (German Edition) by Paula Herzbluth

Zerreißprobe: Liebe: Phia & Lars (German Edition) by Paula Herzbluth

Autor:Paula Herzbluth [Herzbluth, Paula]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-05-21T23:00:00+00:00


Und jetzt?

Marie hole ich am heutigen Tag etwas früher aus der Kita ab. Meine Artikel schrieben sich praktisch von alleine, so dass ich sogar an meinem kleinen Projekt noch einige Seiten schreiben konnte.

Mein kleiner Wirbelwind fällt mir in die Arme. Ich schließe sie fest darin ein. Über die Schulter meiner Tochter hinweg sehe ich, dass Laura lächelnd auf mich zukommt. Als ich mich von Marie löse, nehme ich auch sie einen Moment in die Arme.

»Wann kann Marie denn am Wochenende zu mir kommen?«

Das ist der Moment, vor dem ich mich etwas gefürchtet habe. »Ich weiß nicht. Das sollte ich vielleicht mit deinem Vater besprechen.«

Maries Blick schweift an mir vorbei und strahlt. »Papaaa«, Laura stürmt an mir vorbei und ich schaue mich irritiert um. Das kann doch nicht sein, dass wir uns knapp zwei Jahre nicht sehen, nur um uns jetzt täglich wiederzusehen?!

Aber sobald ich ihn sehe, wie er mich über die Schultern seiner kleinen Tochter hinweg anschaut, zieht sich alles zusammen. Ein berauschendes Gefühl in mir, das wie Lava durch meine Adern wappt, erfasst mich. Ich kann nicht wirklich sagen, was diese Empfindung ist. Wenn ich ehrlich bin, kann ich es schon sagen ... Aber wenn ich es benenne, dann ist die ganze Geschichte zwischen Lars und mir wieder so real. Die Sehnsucht in meinem Körper kann ich eh nicht wirklich leugnen. Und tja ... Das war es wohl ... Sehnsucht!

»Mama, du hörst mir gar nicht richtig zu!«, empört sich Marie an meiner Seite.

Bei ihren Worten wird mir bewusst, dass ich in den grünen Augen eines ganz bestimmten Mannes einmal mehr versunken war. Mist! Nicht, dass ich meine Sehnsucht zu offen vor ihm darlege. Schließlich will er mich nicht ... Damit muss ich leben. Es gibt eben nichts Schlimmeres als abgelehnte Zuneigung, oder? Ja okay. Zahnschmerzen sind vielleicht schlimmer oder der Verlust eines geliebten Menschen oder ... Ja, ja, ich habe es verstanden. Aber es fühlt sich trotzdem ziemlich schlimm an. Diese Hilflosigkeit, die einen befällt, weil man einfach nur mit ansehen muss, wie man verschmäht wird. Denn aus Mitleid möchte man ja auch nicht wirklich die Zuneigung des anderen, oder? Hm, wenn ich so darüber nachdenke ... Obwohl, wenn Lars mit mir schlafen würde, nur weil er Mitleid mit mir hat ... Alleine bei diesem Gedanken muss ich schon fast würgen!

Maries Hand zuppelt an meinem Ärmel. »Mamaaaa«, nörgelt sie neben mir.

Ich trete gedanklich wieder in die Wirklichkeit zurück. Ein kleiner Blick zu Lars zeigt mir, dass er mein Verhalten sehr wohl mitbekommen hat und sich köstlich amüsiert. In diesem Moment würde ich ihm sein Lächeln am liebsten aus dem Gesicht wischen. Aber das würde noch merkwürdiger aussehen, oder? Oder soll ich es riskieren?

»Mama, kannst du Lauras Papa fragen?«

»Hm? Was?« Meine Stimme klingt wohl etwas zu panisch, denn Lars schnaubt jetzt vor sich hin.

Ich reiße mich zusammen, um wirklich, wirklich wieder im Hier und Jetzt anzukommen.

»Was soll ich Lars fragen?«

»Na, wann ich zu Laura kann ...«, dabei rollt sie mit den Augen.

»Ach so, ja klar ...«

Ich erhebe mich unsicher und drehe mich zu der besten Freundin meiner Tochter und ihrem Vater um.



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